Franz Mon

Franz Mon (Pseudonym für Franz Löffelholz), geboren am 6. 5. 1926 in Frankfurt/M.; Studium der Germanistik, Geschichte und Philosophie in Frankfurt/M.; Promotion 1955 mit einer Arbeit über Brockesʼ „Irdisches Vergnügen in Gott“. Ausstellungen ,visueller Texte‘ im In- und Ausland. Bis 1991 Lektoratstätigkeit in einem Frankfurter Schulbuchverlag. Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Darmstadt, der Akademie der Darstellenden Künste, Frankfurt/M. und der Freien Akademie der Künste Mannheim. Franz Mon starb am 7. 4. 2022 in Frankfurt/M.

*  6. Mai 1926

†  7. April 2022

von Olaf Kutzmutz (E/B) , Otto Lorenz (E) , Rainer Gerlach (B) und Hans-Christian Kosler (B)

Essay

In seinem Vortrag „Literatur zwischen den Stühlen“ (1986), einem Kommentar zum eigenen Werk, hat Franz Mon, unter zugleich retrospektiven und programmatischen Gesichtspunkten, noch einmal die Zielsetzungen der experimentellen Dichtung zu begründen versucht. Deutlicher als jemals zuvor markierte er da, mit einer knappen Skizze der geleisteten und fortzusetzenden Arbeit, das Ausgangsproblem dieser Spielart der Gegenwartsliteratur, zu deren prominentesten Vertretern er seit Mitte der 1950er Jahre gehört.

Anknüpfend an die Tradition der literarischen Moderne, in der wiederholt die Aufmerksamkeit auf die Sprache als ein soziokulturelles Zeichenensemble gelenkt wurde, kam es den ,experimentellen‘ Autoren, nach dem Ende des Hitler-Faschismus, darauf an, die Formen der alltäglichen und ...